Coming back after three years/ Rückkehr nach drei Jahren

Peter Pan in Ibadan

 

Some of you may know the story of Peter Pan, the boy that didn't want to grow up. Maybe you have seen the play, read the book or watched one of the various movies, the most famous might be the 1953 version by Walt Disney.

For the ones who don't know or might have forgotten some details, let me shortly tell you the plot: Peter Pan lives in Neverland together with the Lost Boys and Tinkerbell, his fairy. In this magical place they won't get older. One day he meets Wendy Darling and her brothers as he was looking for his shadow. He takes the siblings to Neverland, where they have many adventures together, their biggest being the defeat of the pirate Hook. Wendy becomes something like a mother for the children and is very important especially for Peter. But then the siblings decide that they need to return home to their parents. In the Disney version the story ends at the point when the Darling family is happily united again. But there is also another ending in the original play from 1904: When Wendy and Peter meet again a year after their separation Peter has forgotten about Hook and Tinkerbell and also starts to forget about Wendy. For him, the always-child, the world is taking place in the moment. As children we have a different feeling for time and we are forgetful.

I recently had to think of this story as I returned to the children's home I have been staying with three years ago for two months. For me this time is deeply connected in my biography. I almost remembered every name and recognized every face. I could recall all the memories and was really excited to meet the children and staff again and see how they have developed. Although everybody was very joyful to see me, most of the younger children did not remember me or thought I was another person, because there were more volunteers from Europe before and after me. I must admit that I was disappointed at the first moment. The time was very special for me and somehow I expected from these children that it must have been the same for them. I even started to ask about the other volunteers to find out, how they behaved. I had a jealous-like feeling about them, as the children kept calling me wrong names. After some time although, I realized how selfish that was. I thought of Peter Pan and that children just feel different. In fact, it does not mean that the time for them was less special, but of course others came after me and I am just one person in a row of young women, that were there for THEM. I started feeling thankful that there were others to play with them and give them a good time. I no more felt jealous or “offended”. I had to see that I was just a small part of their everyday-life, but for me it was my first stay abroad for a longer time. It was my first time without parents and in a new environment, where I came across so many new and special things, that OF COURSE it would deeply influence me.

We had a wonderful time playing cards, talking, etc. This is all that counts. The moments, that we enjoy together and it doesn't matter if it are the ones, that have already passed or the ones, that are just happening.


 

Vielleicht kennen einige von euch die Geschichte von Peter Pan, dem Jungen, der sich weigerte erwachsen zu werden. Vielleicht habt ihr das Buch gelesen, das Theaterstück gesehen oder einen der zahlreichen Filme gesehen, der bekannteste unter ihnen vielleicht die Walt Disney Version von 1953.

Für diejenigen, die die Geschichte nicht kennen, oder einige Details vergessen habe, möchte ich kurz die Handlung umreißen: Peter Pan lebt zusammen mit den Verlorenen Jungs und Tinkerbell (im Deutschen auch manchmal Naseweiß), seiner Fee, im Nimmerland. An diesem magischen Ort altern die Kinder nicht. Eines Tages trifft er Wendy Darling und deren Brüder auf der Suche nach seinem Schatten. Er nimmt die Geschwister mit nach Nimmerland, wo sie zusammen viele Abenteuer erleben, ihr größtes ist dabei der Sieg über den Piraten Hook. Wendy wird dabei zu einer Art Mutter für die Kindern und ist vor allem für Peter sehr wichtig. Doch dann entscheiden die Geschwister, dass sie zu ihren Eltern zurückkehren müssen. In der Disney Version endet die Geschichte mit der freudigen Wiedervereinigung der Darling Familie. Aber es gibt auch ein anderes Ende des Original Theaterstücks von 1904: Ein Jahr nachihrer Trennung treffen sich Peter und Wendy wieder. Peter hat mittlerweile Hook und sogar Tinkerbell vergessen. Auch Wendy scheint er langsam aber sicher nicht mehr wiederzuerkennen. Für ihn, das ewige Kind, spielt sich alles im Moment ab. Als Kinder haben wir ein anderes Zeitgefühl und sind vergesslich.

Letztens musste ich an diese Geschichte denken. Denn nach drei Jahren bin ich in das Kinderheim zurückgekehrt, in dem ich damals für zwei Monate als Freiwillige gearbeitet habe. Für mich ist diese Zeit tief in meiner Biographie verwurzelt. Ich konnte mich an fast alle Namen erinnern und erkannte alle Gesichter wieder. Ich konnte mich an alle Ereignisse erinnern und war unglaublich aufgeregt, die Kinder und auch meine alten Kolleginnen wiederzutreffen und zu sehen, wie sie sich verändert haben. Obwohl sich alle gleichermaßen gefreut haben mich zu sehen, musste ich zu meiner Enttäuschung feststellen, dass die meisten der jüngeren Kinder sich nicht an mich erinnern konnten oder dachten, ich sei jemand anderes, denn sowohl vor als auch nach mir kamen andere Freiwillige aus Europa. Die Zeit damals war sehr wichtig für mich und irgendwie hatte ich von diesen Kindern erwartet, dass es für sie genauso gewesen sein musste. Ich fing sogar an, Fragen über die anderen Freiwilligen zu stellen, um herauszufinden, wie sich so angestellt haben. Ich war auf eine seltsame Art und Weise eifersüchtig auf diese Fremden, bei deren Namen ich fälschlicherweise gerufen wurde.

Nach einiger Zeit jedoch, fiel mir auf wie selbstsüchtig das von mir war. Ich dachte an Peter Pan und dass Kinder einfach anders fühlen. Es bedeutet nicht, dass die Zeit für sie weniger besonders war als für mich, aber natürlich kamen andere nach mir und ich war nur eine in einer Reihe von jungen Frauen, die für SIE dagewesen waren. Ich begann dankbar zu sein dafür, dass es andere gab, die mit ihnen gespielt und gearbeitet haben. Ich war nicht mehr eifersüchtig oder fühlte mich “angegriffen”. Ich musste erkennen, dass ich nur ein kleiner Teil ihres Alltagslebens gewesen bin, während es für mich mein erster Auslandsaufenthalt für eine längere Zeit war. Es war das erste Mal, das ich ohne Eltern gereist bin und mich in einem anderen Umfeld bewegt habe, wo ich so viele neue und besondere Dinge gelernt habe, dass es mich natürlich stark beeinflussen und im Gedächtnis bleiben würde.

Wir hatten eine wunderschöne Zeit; haben Karten gespielt, viel geredet, etc. Das ist alles, was wirklich wichtig ist: Dass wir den Moment zusammengenossen haben, sei es nun der vergangene oder einer, der sich gerade abspielt.